In Navarra gibt es neben dem Weihnachtsmann noch zwei weitere sehr wichtige Figuren


06 Dez 2018 [10:59h]     Bookmark and Share


In Navarra gibt es neben dem Weihnachtsmann noch zwei weitere sehr wichtige Figuren

Foto: Carstino Delmonte


In der Weihnachts- und Feiertagszeit verwandelt sich ganz Navarra in ein Wintermekka der Extraklasse und zahlreiche Traditionen beleben die Region, denn hier wird nicht im Stillen, sondern laut und öffentlich gefeiert.
Pamplona – In vielen Teilen Navarras wäre die Weihnachtszeit nicht denkbar ohne die Gestalt des Olentzero. Der Olentzero ist eine Figur oder auch eine lebendige Person, die in baskischer Tracht mit Pfeife und meist einer Flasche in der Hand den Berg hinabkommt oder bei einem festlichen Umzug durch die verschiedenen Städte getragen wird und begleitet von beliebten Weihnachtsliedern die Ankunft des Jesuskindes verkündet und natürlich kleine Geschenke für alle Kinder mit bringt. Der Umzug wird traditionell am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, zelebriert und wurde ursprünglich im Dorf Lesaka initiiert. Im Laufe der Jahre hat sich dieses Ritual jedoch in weiten Teilen Navarras verbreitet und ist auch in der Hauptstadt Pamplona ein fester Bestandteil der Weihnachtsfeiertage. Groß und Klein stürmen dann auf die Straßen und sind in freudiger Erwartung auf den Olentzero, der zweifelsohne den gleichen Stellenwert wie der Weihnachtsmann selbst erfährt.

Um sich zuvor auf die Weihnachtsfeiertage einzustimmen werden in Pamplona zwei Weihnachtsmärkte veranstaltet. Am Plaza de Castillo, dem Hauptplatz der Stadt, verwandeln sich die kleinen verspielten Gassen bereits ab dem 14. Dezember 2018 in ein Wintermärchen und Lebensmittel und Kunsthandwerk aus dem gesamten Land stehen zum Verkauf. Pralinen, Nudeln, Käse und Keramik sind nur einige Beispiele und beim Schlendern in den winterlichen Straßen lacht einen die gastronomische Szene der Stadt, mit ihren zahlreichen Pincho-Bars, zum Einkehren und Aufwärmen an. Der zweite Weihnachtsmarkt wird in der berühmten Stierkampfarena von Pamplona, auf dem Plaza de Toros, veranstaltet. Vom 29. November bis 6. Januar können hier Leckereien des gesamten Landes probiert und Kunsthandwerk erstanden werden.

Bis zum Silvesterabend kehrt dann etwas Ruhe in die nordspanische Region ein, doch dieser wird vor allem an zwei Orten in Navarra ausgelassen gefeiert und zelebriert, um das zu Ende gehende Jahr zu begraben und sich für das nächste Jahr Glück zu wünschen. Einer der ältesten und wohl auch einer der skurrilsten Bräuche findet am Silvesterabend in Urdiain statt. Während die Mitternachtsglocken läuten und in anderen Teilen der Region ausgelassen gefeiert wird, gehen im Dorf die Jugendlichen singend auf die Straßen und bieten den Dorfbewohnern frisch geschöpftes Wasser aus dem Dorfbrunnen an. Mit den getrunkenen Schlucken wünscht man sich Glück für das bevorstehende Jahr.

Ganz anders geht es in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar in Pamplona zu.  Die Einwohner von Pamplona gehen auf die Straße, um das neue Jahr in bunten Kostümen aller Art zu feiern. Das ganze gleicht einer Karnevalsfeier und ist daher auch in Spanien als eine der originellsten Feiern im gesamten Land bekannt.

Doch damit nicht genug. Denn neben den Feierlichkeiten gibt es in Navarra auch zu Beginn des neuen Jahres eine wichtige Prozession, nämlich am 6. Januar der Tag der heiligen drei Könige. In der gesamten Region finden am 5. Januar bunte Königsparaden statt. Vor allem in Pamplona und Sangüesa finden die schönsten Umzüge zu ehren der heiligen drei Könige statt und in Pamplona ist die Anbetung der heiligen drei Könige im Kreuzgang des Doms ein mit Spannung erwartetes Ereignis in der Weihnachtszeit. Jedes Jahr findet außerdem in Navarra die Krönungszeremonie des Königs von Faba statt. Eine mittelalterliche Tradition, die ein Highlight der Tage ist. Dabei wird noch heute ein Kind zum König von Navarra ausgerufen. 2019 wird dies in Viana stattfinden.

Der Tag der heiligen drei Könige ist neben dem 24. Dezember ein weiteres Datum, an dem es Geschenke für die Kinder gibt. Sowohl der alte Olentzero als auch die heiligen drei Könige haben demnach in Navarra einen ähnlichen Stellenwert wie der Weihnachtsmann selbst und sind tief in den Traditionen der nordspanischen Region verankert.





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