Flughafen Palma: Fakten, Geschichte, Statistiken und Hintergründe


05 Nov 2017 [11:53h]     Bookmark and Share


Flughafen Palma: Fakten, Geschichte, Statistiken und Hintergründe

Rush-hour in der Hochsaison am Flughafen Palma


Im August 2017 hat der Airport von Palma mal wieder einen Rekord erreicht: Fast 3,5 Millionen ankommende oder abreisende Passagiere wurden gezählt. Das gab es bisher noch nie innerhalb eines Monats.  Überhaupt ist der Sommer 2017 für Son Sant Joan erfolgreich gewesen. Bereits im Juni und im Juli 2017 waren jeweils mehr Passagiere gemessen worden als je zuvor.

Im August wurden über 24.000 Flüge abgefertigt. Im August 2010 waren es 7,7 Prozent weniger. Auf innerspanische Flüge entfielen im August 687.216 Passagiere, international waren es 2,8 Millionen Menschen. Insgesamt ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahresmonat um ganze 8,1 Prozent gestiegen.

 

Einige Zahlen im Überblick:

2007 – 23,3 Millionen Passagiere

2010 – 23,1 Millionen

2011 – Januar-August: 16,1 Millionen (Steigerung um 8,3 Prozent)

2016 – 26 Millionen Passagiere

2017 – August 23,5 Millionen (an manchen Tagen wurde umgerechnet zwei Passagiere pro Sekunde abgefertigt)

 

Geschichte des Flughafens 

Im Jahr 1960 wurde der Passagierverkehr vom alten Flugplatz Son Bonet an der Inca-Autobahn nach Son Sant Joan verlegt. Ende der Fünfzigerjahre hatte sich ein Tourismusboom auf Mallorca entwickelt und der der kleine Stadtflughafen war zu klein geworden.

Der Boom hielt an. Und schon im Jahr 1962 wurden bereits mehr als eine Million Passagier abgefertigt. Es gab ein einziges Terminal dort, wo sich heute das Modul A befindet. Es hatte wie viele Flughäfen in Spanien damals den Charme einer deutschen Bahnhofsvorhalle.

1970 entstand ein zweites Terminal und die zweite Landebahn. Immer mehr Charterverkehr freqentierte die Insel. Etwa sieben Millionen Reisenden nutzen den Flughafen jährlich.

1986 wurden zehn Millionen Gäste abgefertigt.

1995 zählte man bereits 15 Millionen Passagiere. Erneut musste der Airport weiter ausgebaut werden.

1997 eröffnete das Hauptterminal mit den Modulen B, C und D und das daran angeschlossene Parkhaus. Es wurde von dem mallorquinischen Architekten Pere Nicolau gestaltet.

 

Nach Madrid-Barajas und Barcelona-El Prat hat Palma den drittgrößte Airport Spaniens. Er wird wie alle Flughäfen in Spanien von der Flughafengesellschaft Aena betrieben und verwaltet. Aus dem ehemals trägen Verwaltungsunternehmen ist mittlerweile ein geschäftstüchtige, clevere Marketingfirma geworden. Wer in Palma durch die Sicherheitskontrolle geht, merkt das sehr deutlich: Einen direkten Weg zum Gate gibt es nicht. Ausnahmslos alle Passagiere werden zunächst durch ein Zickzack-Labyrint von mehr oder weniger edlen Geschäften und engen Gängen gesteuert. Jedes bummelnde, händchenhaltende Päarchen oder Urlauberfamilien blockieren gedankenlos den Weg und zwingen auch nicht konsuminteressierte Passagiere um Verkaufsinseln, Pröbchenanbieter, durch Parfum-Gerüche oder Sonderangebotsbarrieren zu laufen. Doppelt oder dreifach so teuer wie in der Stadt sind auch die Preise für Getränke hinter der Sicherheitskontrolle. An jedem umgesetzten Cent verdient der Airportbetreiber üppig mit. Denn die vielen Läden zahlen nicht etwa eine Miete sondern im Wesentlichen eine Umsatzprovision an den Flughafenbetreiber. Laufen die Produkte nicht gut wird kurzerhand ein anderer Shop mit anderen Produkten platziert, der bessere Umsätze bringt.

 

Palma als Umsteigeflughafen

Zunächst durch den staatlichen Homecarrier Iberia und in den 2000er Jahren noch intensiver durch die Airlines der Air Berlin-Gruppe, Niki und Air Berlin, wurde Palma auch zum Umsteigehafen für nationale und internationale Zielen. In den warmen Monaten und besonders in der Hochsaison bedienen mittlerweile über 80 Fluglinien den „PMI“ und bieten über 170 Ziele in 30 Ländern an. Damit ist der Flughafen nicht nur für sonnenhungrige Touristen das Haupteinfallstor nach Mallorca sondern auch für viele Einheimische und Residenten bieten sich hervorragende Reisemöglichkeiten nach ganz Europa und darüber hinaus.

>>> Zum Thema: Transport vom Flughafen Palma in die Innenstadt und zu anderen Orten

>>> Zum Thema: Nachtflugverbot am Flughafen Palma

 

Schwankende Auslastung – schwankende Flugpreise

Da Mallorca ein saisonal stark schwankendes Flugreiseziel für Nordeuropäer ist, schwankt auch die Auslastung des Flughafens. Im Sommer platzt der Airport aus allen Nähten. Es ist eng, Tausende Passagiere quetschen sich durch Sicherheitskontrollen, Geschäfte und durch die Flugsteige während im Winter gelegentlich sogar ganze Terminalbereiche geschlossen werden müssen.

Ähnlich schwankend sind die Flugpreise. Zu den Oster-, Pfingst-, Sommer- und Herbstferien schwanken die Preise im Einzelplatzverkauf erheblich. So kann es passieren, dass – verursacht auch durch die Marketingstrategien der Billigairlines – ein Flug nach Palma zu Ferienbeginn nicht unter 350 Euro zu bekommen ist während am selben Tag Flüge in die Gegenrichtung einzelne Airlines nur 15 Euro inklusive aller Steuern berechnen. Zum Ende der Ferien – manchmal also nur eine Woche später – verlagert sich dieses Preisgefüge auf die entgegengesetzte Richtung.

Ärgerlich für die Reiseplanung von Individualreisen ist die Tatsache, dass die Steuerung der Auslastung bei den verschiedenen Fluglinien sehr unterschiedlich verläuft und deshalb für Kunden nicht vorhersehbar ist. So erhöhen manche Fluggesellschaften ihre Preise bis zum Flugtag für einzelne Strecken kontinuierlich Tag für Tag oder gar mehrfach innerhalb eines Tages wo hingegen andere die letzten Sitze auch schon einmal günstiger verscherbeln. Hinzu kommen Preisaktionen, festgelegte Kontingente, plötzliche Kapazitätsänderungen durch die Rückgabe von Sitzen von Reiseveranstaltern oder den Einsatz größerer oder kleinerer Flugzeuge.

So ist weder eine besonders frühe noch eine besonders späte Buchung ein Garant für den günstigsten Preis. Wer flexibel ist und viel Zeit für die kontinuierliche Preisbeobachtung hat, kommt letztlich wohl am günstigsten davon – oder ärgert sich am meisten. Damit wird Palma auch immer mehr ein Ziel für spontane Kurztrips. Manche deutsche Airports bieten mehr als zehn tägliche Flüge auf die Insel.

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