Luftverkehrswirtschaft gegen Kerosinsteuer


05 Dez 2018 [16:44h]     Bookmark and Share


Luftverkehrswirtschaft gegen Kerosinsteuer

Foto: Carstino Delmonte


Eine Steuer auf Flugzeug-Kraftstoffe sei „international nicht durchsetzbar“, sagte Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, am Mittwoch im ARD-Mittagsmagazin.

Berlin – Klimaschutzorganisationen fordern die Abgabe seit Jahren und erneuern ihre Kritik an billigen Flugtickets anlässlich des Weltklimagipfels. „Nationale Maßnahmen für den internationalen Luftverkehr bringen gar nichts“, erklärte von Randow. Die Steuer würde „nicht zu einer CO2-Reduktion führen, sondern zu einer Verschiebung“. Andere Fluggesellschaften würden dann die Strecken fliegen, so die nicht nachvollziehbare Argumentation des obersten deutschen Luftfahrt-Lobbyisten.

Offenbar hofft der psychologisch versierte Verbandsmanager darauf, dass eine Einigung aller Länder dieser Erde für umweltschonendere, aber damit auch kostenintensivere Maßnahmen für seine Branche weiterhin nicht umgesetzt werden können. Betrachtet man die bisherigen Klimaschutzbemühungen auf internationalen Gipfeltreffen dürfte niemand Zweifel daran haben: Der Top-Lobbyist hat Recht und die Umwelt wird weiterhin durch Millionen von Billigflügen zerstört, was dazu beiträgt, dass sämtliche Klimaschutzversprechen nicht eingehalten werden.

Auch eine Kerosinsteuer speziell für Inlandsflüge, die es in den Niederlanden oder Norwegen bereits gibt, wies von Randow zurück: Ab 2020 trete bereits eine CO2-Abgabe als Alternative in Kraft. „Das gibt es für keinen anderen Sektor“, so von Randow. Dabei suggeriert der Oberlobbyist, dass es einen vergleichbaren Sektor wie den Luftverkehr geben muss. Tatsächlich ist es vollkommen bedeutungslos was andere „Sektoren“ für die Umwelt tun. Wesentlich ist, dass in allen Bereichen Maßnahmen ergriffen werden, die bestmöglich die Umwelt schonen. Darüber hinaus ist nicht einmal plausibel, warum erst 2020 eine CO2-Abgabe in Kraft tritt. Industrieunternehmen müssen bereits seit vielen Jahren eine CO2-Abgabe bezahlen. Die Profite der Aktionäre und Bosse in der Airlinebranche sind in der Zwischenzeit um ein Vielfaches gestiegen und steigen laufend weiter.





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