Reiseführer Palma: Die Kathedrale von Palma – Wahrzeichen der Stadt


28 Jul 2016 [13:52h]     Bookmark and Share


Reiseführer Palma: Die Kathedrale von Palma – Wahrzeichen der Stadt

Reiseführer Palma: Die Kathedrale von Palma – Wahrzeichen der Stadt


Die Kathedrale La Seu ist das Wahrzeichen der Hauptstadt Palma. Sie ist zugleich Bischofssitz und der Anziehungspunkt für Touristen und Besucher.

Wer vom Flughafen mit dem Bus oder Pkw nach Palma hineinfährt kann sie nicht übersehen: Die Kathedrale ist das Eintrittstor in die Balearenhauptstadt. Sie ragt hoch und beeindruckend über dem Parc del Mar und löst bei vielen intensive Gefühle von Anmut und Schönheit aus.

Bemerkenswert, dass die Lage so perfekt ist, dass oftmals sogar  bei der Anreise per Flugzeug – allerdings je nach Anflugsrichtung und Winden, das heißt also bei Anflug von der Meerseite – und auch bei der Einfahrt der großen Kreuzfahrtschiffe die Kathedrale als überragendes Bauwerk sofort ins Auge fällt.

Wer in Palma wohnt oder zu den verschiedenen Jahreszeiten die Stadt besucht, wird es vielleicht schon gemerkt haben: Die Kathedrale hat zwei Farben. Im Sommer beziehungsweise in den warmen Monaten ist die Sache eindeutig: Die Kathedrale ist aus hellbraunem Sandstein. Etwas anders sieht es im Winter aus. Dann ist die Luft feuchter und vom Meer weht ein oft eiskalter Wind. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit wirkt der steinerne Bau eher rostrot. Es ist ein imposantes Farbspiel, das sich alljährlich zwischen Dezember und April abspielt wenn das Gotteshaus langsam wieder in sein sommerliches Braun zurückfällt.

 

Baugeschichte

Als Jaume I. bei seiner Reise über die Inseln von einem Sturm überrascht wurde, bat er die Jungfrau um Hilfe und versprach, ihr zu Ehren eine Kirche zu bauen, wenn er mit seinem Leben davonkommen würde. So jedenfalls sagt es die Legende.

Dort wo heute die Katedrale steht befand sich zuvor die arabische Hauptmoschee. Nachdem die Insel von der Maurenherrschaft befreit war, legte König Jaime I. im Jahre 1230 den Grundstein für den sakralen Bau. Fertig wurde sie jedoch erst knapp 400 Jahre später, nämlich 1587 mit dem Schlussstein und somit dem Bau des Kirchenschiffs. 1601 wurde das Hauptportal geweiht. Wirklich fertig gebaut war die Katedrale jedoch tatsächlich erst im 19. Jahrhundert.

Im Jahre 1851 zerstörte ein Erdbeben große Teile der Kathedrale. Wiederaufbau und Renovierungsarbeiten wurden danach im neugotischen Stil vorgenommen.

Das ursprünglich erhabene Wesen der gotischen Domkirche wurde immer mehr durch die künstlich wirkende Neugotik ersetzt.

Der katalanische Architekt Antoni Gaudi (auch Konstrukteur der „Sagrada Familia“ Barcelona und anderer Bauetn) erhielt 1902 den Auftrag, den gotischen Stil der Kathedrale wieder herzustellen. Er entfernte den barocken Altar aus dem XVIII. Jahrhundert und legte den alten gotischen Altar wieder frei. Auch bauliche Veränderungen nahm Gaudi vor, in dem er den Chorraum aus der Mitte des Kirchenschiffs verlegte und in die Königskapelle eingegliederte.

Zum größten Teil wurde die Katedrale aus Sandstein gebaut. Sie gilt bis heute als eines der wertvollsten gotischen Bauwerke in ganz Spanien. Die Namen aller Baumeister sind in den Archiven der Kathedrale verzeichnet.

 

Besondere Merkmale

Besondere Beachtung verdienen die drei großen Eingangstore der Kathedrale. Am aufwendigsten ist das verzierte Portal, die Porta del Mirador. Sie hat einen über 15 Meter hohen Spitzbogen. Im Giebelfeld des Portals befindet sich eine Abendmahldarstellung. Von hier hat man einen wunderbaren Blick über die Bucht von Palma. Über dem Portal de L’Amoina befindet sich ein weiteres gotisches Portal, ein großer befestigten Glockenturm.

Das Portal Major ist der eigentliche Haupteingang. Von hier bietet sich eine Aussicht auf den königlichen Palast Almudaina.

 

Die Maße der Kathedrale von Palma

Die Kathedrale ist 109,50 Meter lang und 33 Meter breit.

  • Hauptschiff  75,50 Meter lang und 19,50 Meter breit. Höhe 44 Meter.
  • Beide Seitenschiffe sind je 86 Meter lang und 10 Meter breit. Höhe je 30 Meter.
  • Presbyterium mit Chor – auch Königskapelle genannt – ist 34 mal 16 Meter groß.
  • Großes Facettenfenster an der Ostfassafe, Durchmesser: 12,55 Meter
  • Das Fenster verfügt über 1200 bunte Glasstücke

Die Rosette stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist die größte auf der Erde. Es gibt fünf weitere Rosetten und 60 künstlerisch gestaltete Glasfenster.

 

Beste Besuchszeiten:

Direkt nach der Öffnung um 10:00 Uhr morgens lohnt sich der Besuch besonders, wenn die Sonne noch östlich steht und das Sonnenlicht durch die farbenreiche Rosette der Ostfront der Hauptapsis fällt wird das gesamte Kircheninnere in ein Farbenmeer getaucht.

Von außen ist die Kathedrale besonders schön in den Abendstunden zu betrachten. Dann wird sie von vielen Scheinwerfern in ein wunderschönes Licht getaucht und sie spiegelt sich im Wasser des künstlichen Sees des “Parc de la Mar”.

 

Das Kirchenmuseum – nach Epochen eingeteilt.

Im Glockenturm befindet sich seit 1932 ein Museum mit Kostbarkeiten, die im heutigen Gottesdienst jedoch nicht genutzt werden. Im Erdgeschoss werden Gegenstände aus dem 13. und 14. Jahrhundert ausgestellt.

Gothische Werke aus dem 15. Jahrhundert und barocke Objekte aus dem 18. Jahrhundert werden in den beiden Kapitelsäalen gezeigt. Ebenfalls gibt es eine gotische Gemälde­- und Skulpturensammlung sowie eine Sammlung von Silberschmiedearbeiten.

Im alten Teil von La Seu, hinter dem Hauptaltar liegt die königliche Kapelle Capellia Real. In der Capella Trinidad befinden sich die Grabstätten der mallorquinischen Könige Jaime II & Jaime III. Sie ist jedoch unzugänglich.

 

Die Orgel von Gabriel Tomás und die Glocken

Die Orgel der Katedrale wurde von Gabriel Tomás, einem Mallorquiner im 18. Jahrhundert erbaut. 1993 wurde sie das letzte Mal restauriert. Es gibt einen großen, befestigten Glockenturm mit neun Glocken über dem Portal de L’Amoina.

Die so genannte Glocke ‘N’Eloi’ ist besonders wegen ihrer Abmessungen imposant. Sie hat einen Durchmesser von zwei Metern und wiegt etwa 4.517 Kilo.

 

Katedrale am Wasser

Ursprünglich lag die Katedrale direkt am Meer. Durch Landgewinnung verlagerte sich ihre Position. In den 60er Jahren änderte sich das erneut als der Parc de la Mar mit seinem künstlichen See und einer Fontäne angelegt wurde.

 

Heiligabend – Gottesdienste

Jedes Jahr zu Heiligabend finden zwei ökumenische Gottesdienste in deutscher Sprache in der Katedrale statt. Der erste beginnt um 15.30 Uhr, der zweite um 17 Uhr. Üblicherweise finden sich dann rund 6.000 Besucher insgesamt ein.

 

 Führungen über die Dachterrassen

Seit Juli 2016 können Besucher im Rahmen von Führungen auch die Dachterrassen der Kathedrale besteigen und von dort einen herrlichen Meerblick genießen. 215 Stufen sind es vom Portal de l’Almoina bis auf den Kirchturm.

Eine geführte Tour auf Katalanisch und Spanisch dauert etwa eine Stunde. Gruppenführungen für bis zu 25 Personen sind möglich. Der Aufstieg zu den Dachterrassen kostet pro Person (2016) ab etwa zehn bis zwölf Euro. Die genauen Eintrittspreise können telefonisch erfragt werden unter: +34 902 02 24 45

 

Öffnungszeiten der Kathedrale finden Besucher auf der Webseite, die auch Informationen in deutscher Sprache anbietet.

 

 

 

 

 

 





  • Urlaub.digital




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*