AirBnB & Co


03 Apr 2016 [10:51h]     Bookmark and Share


AirBnB & Co

Foto: Carstino Delmonte


Immer mehr Touristen weltweit möchten im Urlaub in das Leben der Einheimischen stärker kennenlernen. Touristen – das sind sowieso meist nur die anderen!

Um sich zumindest weniger „touri-mäßig“ zu fühlen und möglichst schnell engeren Kontakt zu Einheimischen zu erlangen nutzen auch auf Mallorca viele Besucher Angebote für Ferienwohnungen wie sie zum Beispiel von Zimmervermittlern wie

Airbnb

Wimdu,

9flats

Gloveler

oder auch Mischportale wie Mallorcahouses.net , wo WG-Zimmer genauso wie Ferienwohnungen angeboten werden können.

Die Regierung geht mit dem Thema Ferienwohnungsvermietung jedoch noch etwas verwirrend um. So ist die Ferienwohnungsvermietung in Mehrfamilienhäusern auf den Balearen illegal. Solche Angebote  dürfen im Internet auch nicht beworben werden. Für freistehende Häuser, in denen nicht mehrere Parteien wohnen gelten andere Regeln.

 

Pilar Carbonell, die Generaldirektorin im balerarischen Tourismusministerium vertritt die Auffassung, dass solche Angebote die Mietpreise in den Vierteln kaputtmachen. Damit argumentiert sie auf einer Linie mit städtischen Forderungen, wie sie aus Barcelona, Berlin, Hamburg oder München bekannt sind. Denn die touristische Vermietung ist oftmals finanziell reizvoller, als Langzeitmieter einziehen zu lassen.

Auf Mallorca wurden deshalb aktuell 15 Inspektoren eingesetzt, die derzeit dieser illegalen Vermietung nachgehen. Besser haben es da viele wohlhabende Menschen, die freistehende Häuser und Fincas besitzen und deshalb von dem Gesetz nicht betroffen sind. Sie können für ihren Wohnraum eine Lizenz für Ferienwohnungsvermietung beantragen. Den anderen winken empfindliche Strafen von bis zu 40.000 Euro, wenn sie erwischt werden.

Zwar sind die Kontrollmöglichkeiten der Kontrolleure begrenzt, da sie beispielsweise Wohnungen nicht betreten dürfen. Die Inspektoren verfolgen allerdings Hinweise von Denunzianten und schauen auch selbst auf den entsprechenden Online-Plattformen nach. Die konkrete Adresse wird jedoch oft erst bei der Buchung mitgeteiteilt, was die Suche für die Kontrolleute erschwert, so die Generaldirektorin.

Das moderne Thema betrifft ganz Spanien. Auf Nachfrage erklärte der spanische Wirtschafts- und Tourismusminister José-Manuel Soria während einer Pressekonferenz auf der ITB-Reisemesse in Berlin 2016, dass das Thema auf der Agenda stehe und bereits eine interdisziplinarische Arbeitsgruppe gegründet worden sei. Zum Stand der Dinge konnte der Minister sich noch nicht äußern.

Die Balearen-Regierung will nun für die Ferienwohnungen zunächst Mindeststandards einführen, um so einen Teil der Angebote zu legalisieren. Aktuell werde jede Absteige im Internet vermietet, meint Pilar Carbonell. Es gibt bereits Anforderungen wie eine Höchstzahl an Betten sowie eine Mindestanzahl der Bäder für Ferienhäuser. Etwa 8.400 ferienhäuser sind derzeit auf Mallorca registriert. Zwar werde nicht jedes Appartement durch die geplanten Regeln legalisiert, zumindest aber wird der Markt dadurch beobachtet. Solche Regeln bieten ebenfalls Standards, was dem Verbraucher mehr Sicherheit  bietet.

Für die Insel hat die Vermietung von Ferienwohnungen an Touristen durchaus auch positive Aspekte. Gäste, die ihre Ferien so selbst organisieren nutzen keine All-Inclusive-Angebote, bei denen der Gewinn, zum Beispiel für die Mahlzeiten, lediglich den Hotelliers zugute kommt. Stattdessen profitieren Cafés, Bars, Restaurants ebenso wie örtliche Touranbieter und andere Dienstleister von den Individualreisenden.

 





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